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28. März 2024

Kjölur

Es gibt zwei Pisten, die das Hochland Islands queren: die Sprengisandur und die Kjölur. Die Kjölur wird von ganz Mutigen bei schönem Wetter auch mit einem normalen PKW befahren, da hier keine Furten zu durchqueren sind. Sinnvoll ist aber nach wie vor ein geländegängiges und allradgetriebenes Fahrzeug, da einen insbesondere in der Südhälfte der Strecke doch einige Schlaglöcher und Geröll erwarten. Zudem ist bei einem Mietwagen zu beachten, ob dieser vom Vermieter für diese Pisten freigegeben ist.

Die Kjölur (F35), auch Kjalvegur genannt, erstreckt sich zwischen dem Haukadalur im Süden (beginnend kurz hinter dem Wasserfall Gullfoss) bis in die Nähe von Blönduós im Norden. Die Strecke verläuft zwischen zwei Gletschern, dem Langjökull und dem Hofsjökull, die auf der Fahrt zu beiden Seiten den Horizont säumen.

#Der heutige Streckenverlauf ist anders als der des ursprünglichen Kjalvegur. Im Norden ist dafür maßgeblich die Stauung des Flusses Blandá verantwortlich, die zur Energiegewinnung vorgenommen wurde. Wir sind die Strecke vom Norden in Richtung Süden gefahren und hatten nach anfänglichen Bodennebel bestes Wetter, allerdings begleitet von einem heftigen Sturm, der die Filmaufnahmen extrem erschwerte.

Je weiter man in das Hochland eindringt, umso karger und unwirklicher wird die Landschaft, deren steinige Silhouette auch Bildern vom Mond ähnelt. Ungefähr auf halber Strecke gibt es eine beschilderte Abzweigung zu einem Geothermalgebiet mit dem Namen Hveravellir. Farbige Sinterterrassen, fauchende Fumarolen, blubbernde Schlammtöpfe umsäumt von einem saftigen Grün der Gräser und Moose, die hier wachsen, bilden eine Oase in dieser sonst lebensfeindlichen Umgebung. Bekannt ist Hveravellir wegen seiner Fumarole Öskurhöll (brüllender Hügel), aus dem laut fauchend Dampf austritt und der Möglichkeit, in dem über die Sinterterrassen auf Badetemperatur abgekühlten Wasser ein solches Bad zu nehmen.

Im Süden kommt man dann an den Hvítarvatn, ein Gletschersee des Langjökull, aus dem der Gletscherfluss Hvíta entspringt, der einige Kilometer weiter dann den Gullfoss bildet. Wenige Kilometer vor dem Hvítarvatn lohnt sich ein weiter Abstecher über die F347 zum Kerlingarfjöll, einem vulkanischen Gebirgszug, welcher ein weiteres geothermales Gebiet, das Hveradalir beinhaltet.
Insgesamt ist die Kjölur ca. 180 km lang und es ist ratsam, für die Querung mit dem Abstecher nach Hveravellir und dem Kerlingarfjöll mit entsprechenden Ruhepausen 8-10 Stunden anzusetzen (vorausgesetzt, man hat ein 4×4-Fahrzeug).

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