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18. April 2024

Ein Tag in Snæfellsnes

In 2008 haben wir zwei Tage auf der Halbinsel Snæfellsnes im Westen Islands verbracht. Übernachtet haben wir im Hotel Ólafsvík in der gleichnamigen Stadt, die im Norden der Halbinsel gelegen ist. Snæfellsnes wird auch auch als Miniatur-Island bezeichnet, da sich hier viele der typischen Landschaftselemente Islands vorfinden. Gletscher, Lavafelder, Sandstrände, Klippen und vieles mehr laden zu einem Besuch dieser wunderschönen Halbinsel ein.

Geprägt wird die Halbinsel durch den Snæfellsjökull, einem knapp 1.500 Meter hohen erloschenen Vulkan, der von einer Gletscherkappe bedeckt ist. Meist zeigt er sich von einer Wolkenkrone umhüllt und hat eine nahezu mystische Ausstrahlung. Sicher mit ein Grund, warum Jules Verne hier seine Reise zum Mittelpunkt der Erde starten liess.

Der Kurzfilm „A Day in Snæfellsnes“ zeigt unsere Eindrücke von einer eintägigen Rundfahrt um die Insel. Die Reise beginnt im Norden der Halbinsel an einem Schutzhäuschen in der Nähe von Björnssteinn. Der Snæfellsjökull zeigt sich an diesem Morgen von einer gewaltigen Wolkenkrone umhüllt. Weiter geht es zur Kirche Ingjaldshóll, die auf einer kleinen Anhöhe gelegen ist.

Wenn man der Straße 574 in Richtung Westen folgt, kommt man zum Lavafeld Neshraun, welches mit Steilklippen am Nordmeer endet. Dort gibt es eine Bucht mit dem Namen Skarðsvík, zu deutsch Muschelbucht. Der Name rührt daher, da es sich um einen Sandstrand handelt, dessen Sand sich u.a. aus zerkleinerten Muschelschalen zusammensetzt. Wir hatten schönstes Wetter, aber begleitet von extremen Fallwinden, die vom Snæfellsjökull gen Meer wehten. Am Ende der Halbinsel liegt Öndverðarnes mit einem grell orange-gelben Leuchtturm.

Weiter der Straße 574 folgend liegt Malarrif mit einem weißen Leuchtturm und die Felszinnen Lóndrangar. Mittlerweile sind die Wolken um den Snæfellsjökull etwas freigezogen, kreisen jedoch weiterhin um den Gipfel.

Im Süden der Halbinsel liegt der Ort Arnarstapi, ein kleiner Hafen- und Fischerort in idyllischer Lage. Zwischen ihm und dem Snæfellsjökull liegt ein weiterer Berg, der Stapafell, der fast die Form einer Pyramide hat und in der Sonne in den tollsten Farben schimmert. Die Steilklippen bei Arnarstapi laden zu einem ergiebigen Spaziergang ein. Am besten längs der Klippen in Richtung Hellnar, wo sich an einer Bucht ein Café befindet (aber Achtung, dies ist in der Hauptsaison stark besucht).

Etwas weiter liegt Buðir, ein ehemaliger Handelsplatz, an dessen Stelle sich heute noch ein gleichnamiges Hotel (sehr empfehlenswert, wenn auch in der oberen Preiskategorie) und eine kleine schwarze Holzkirche mit Friedhof befindet. Buðir ist ein im Sonnenlicht wunderbarer Ort am Rande des Lavafeld Buðarhaun, welches in weiten Teilen von dichtem Gras überwachsen ist. Zum Strand hin gibt es Dünen, die aus fast rosafarbenen Sand gebildet werden. Bei schönem Wetter sollte man Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang mitbringen.

Zum Schluss geht es über die Straße 570 wieder zurück in den Norden. Diese ist in der Regel nur mit geländegängigen, allradangetriebenen Fahrzeugen befahrbar und kann sogar im Juli noch unpassierbar sein, da sich Schneefelder auf der Piste befinden. Man kommt bis auf 800 Höhenmeter an den Gipfel des Snæfellsjökull heran und hat fantastische Aussichten über die Halbinsel. Auf der anderen Seite endet der Pass kurz vor Ólafsvík, einem sehr an Grönland erinnernden Ort.
Snæfellsnes ist schon fast einen eigenen Urlaub wert. Es gibt viele Dinge zu erkunden, die sich an einem Tag nicht schaffen lassen.

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