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28. April 2024
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Update – Eintrittsgeld am Geysir

Update vom 10.05.2014: Das Bezirksgericht in Süd-Island hat das von den Landbesitzern eingeführte Eintrittsgeld für den Geysir verboten und aufgefordert, diese Praxis sofort einzustellen. Damit ist sicher das letzte Wort nicht gesprochen, denn die Landbesitzer sind hier grundlegend anderer Meinung. Nun wird der Druck auf die Regierung zur Einführung einer „Touristensteuer“ größer.

Steigende Touristenzahlen haben in den letzten Jahren viel Geld nach Island gebracht. In 2013 waren es knapp 900.000 Touristen, das entspricht in etwa der dreifachen Bevölkerung auf Island. Was für viele eine Freude darstellt, belastet aber zunehmend einige der Hauptattraktionen auf Island. Viele Menschen bedeutet auch viel Müll und leider benehmen sich einige Touristen grundlegend daneben. Absperrungen werden missachtet und der sehr empfindlichen Natur und Vegetation Islands nur schwer heilende Schäden hinzugefügt. Viele der Attraktionen bzw. das Land auf denen diese sind gehören privaten Landbesitzern. Diese sind alleine gelassen mit dem Müll und den Schäden. Einige Landbesitzer sehen keine andere Chance, als die Gebiete abzusperren und Eintrittsgelder zu erheben.

So bereits am Vulkankrater Kerið geschehen und fest für den Dettifoss ab 2014 geplant. Nun wird auch ab dem 01. März das Geothermalgebiet des Haukadalur, auf dem der Geysir und der Strokkur zu finden ist, mit einem Kassenhäuschen versehen. 600 ISK (rd. 3,80 Euro) soll der Eintrittspreis für einen Erwachsenen betragen. Sicher ein unabwendbarer Schritt, auch wenn viele der Islandfans dies sehr bedauern. Denn gerade die freie Zugänglichkeit der Natur war und ist ein ganz besonderer Reiz Islands. In Island wird das Thema heftig diskutiert. Seitens der Regierung gibt es eher die Idee eines Naturpasses, den jeder Tourist erwerben muss. Der Erlös dieses Naturpasses soll wiederum in den Erhalt der Natur investiert werden. Egal wie es gelöst wird. Dass die Natur Islands vor der zunehmenden Zahl Touristen Schutz benötigt ist unumstritten. Zu hoffen bleibt, dass die Eintrittsgelder maßvoll bleiben und die Einnahmen wirklich wieder in den Erhalt der Natur zurück fliessen und nicht einige Profitgierige ein neues Geschäftsfeld entdecken.

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