Durch die zunehmende Bebauung der letzten Jahrzehnte sind die Städte rund um Reykjavík mit der Hauptstadt zu einem großen Stadtgebiet zusammengewachsen. In Richtung Reykjanes bildet die Stadt Hafnarfjörður den Abschluss dieses Stadtgebietes. Hafnarfjörður bedeutet auf deutsch Hafenfjord, da die günstige Lage ideal für einen Hafen ist. Das hatten bereits die Wikinger entdeckt, was noch heute unverkennbar in der Stadt zu erkennen ist. Die Engländer und Deutschen stritten sich im Mittelalter um diesen Teil Islands und später liessen es sich die Dänen nicht nehmen, hier ihre Waren zu landen bzw. isländische Erzeugnisse auf ihre Schiffe zu verladen.
Offiziell hat die Partnerstadt von Cuxhaven heute um die 28 Tausend Einwohner. Doch Hafnarfjörður gilt als eine der Wohnstätten des verborgenen Volkes, in Island Huldufólk genannt. Mit den in Hafnarfjörður lebenden Elfen wird mit Sicherheit eine deutlich höhere Einwohnerzahl gegeben sein. Überall in der Stadt sind Straßen um Lavahügel herum gebaut, von denen man glaubt, dass darin Elfen leben. Auf der Webseite der Stadt Hafnarfjörður kann eine Karte heruntergeladen werden, auf der eine ca. 6 Kilometer lange Elfenroute ausgewiesen ist. Diese führt vorbei an Wohnstätten der Elfen, Zwergen oder anderer mystischer Gestalten.
Diese Route führt aber auch an zwei Parkanlagen vorbei. Die Víðistaðatún ist gespickt mit Skulpturen diverser isländischer und internationaler Künstler. Die Skulpturen wurden im Rahmen von zwei Kunstfestivals in den Jahren 1991 und 1993 aufgestellt. Ferner ist in dieser Grünanlage auch die Víðistaðakirkja zu finden. Diese turmlose Kirche fällt durch ihre moderne Architektur auf.
Der andere Park ist der Hellisgerði, was auf Deutsch übersetzt Höhlengarten bedeutet. Auf dem mit Bäumen bewachsenen Gelände befindet sich eine Lavagrotte und viele Wohnorte von Elfen, was ihm auch den Beinamen Elfengarten gegeben hat. Der Hellisgerði ist ganzjährig zugänglich. Es werden auch geführte „Elf Walks“ von Sigurbjörg Karlsdóttir angeboten. Informationen dazu findet man auf ihrer Webseite. Einen Eindruck des Elfengartens vermittelt folgendes Video, welches bei einem Elfenfestival in 2014 aufgenommen wurde.
[box type=“info“] [dropcap]S[/dropcap]chon gewusst? Zu Lebzeiten Adam und Evas kam Gott auf die Idee, seine weltlichen Geschöpfe unangekündigt zu besuchen. Adam und Eva empfingen Gott und zeigten ihm ihr Heim und ihre Kinder. Jedoch überrascht vom Besuch Gottes waren nicht alle Kinder gewaschen. Die kleinen Dreckspatzen wurden Gott vorenthalten, der aber merkte, dass die Kinder vor ihm versteckt wurden. Und so verfügte er, dass die ungewaschenen Kinder nicht von den Augen eines Menschen erblickt werden können. Die Nachkommen der ungewaschenen Kinder sind die Elfen, die Nachkommen der gewaschenen Kinder die Menschen, die seit dieser Zeit Elfen nur dann sehen können, wenn die Elfen selbst es zulassen.[/box]
Das eigentliche Wahrzeichen Hafnarfjörðurs ist ein um das Jahr 1900 erbauter Leuchtturm, der allerdings auf einem Privatgelände steht. So kann man diesen nur von zwei Straßen, der Vitastígur und der Hverfisgata, einsehen. Die Stadt legt sich wie ein Hufeisen um den Fjord und ist von einem natürlichen geologischen Gefälle geprägt. Dies führt dazu, dass man von höher gelegenen Teilen einen herrlichen Blick über die Stadt bekommt. Besonders erwähnenswert ist dabei der Hügel Hamarinn. Der Flair der für Island typischen bunten Häuser und Dächer wird am Ufer des Fjords durch neu gebaute Wohnhäuser gestört, die mit ihrer schlichten modernen Architektur nicht ins Stadtbild passen.
Hafnarfjörður ist stolz auf seine Wikingerherkunft und so gibt es in der Stadt ein Wikingerdorf mit der isländischen Bezeichnung Fjörukráin. In dem Wikingerdorf ist eine große Hotelanlage untergebracht, das Hotel Viking. Hier wird im Juni auch das internationale Wikingerfestival durchgeführt. Zu dieser Zeit kommen wikingerbegeisterte Menschen aus aller Welt nach Hafnarfjörður, um sich bei traditionellen Wettkämpfen und Spielen zu messen. Es werden auch Handwerkskunst und Theaterspiele geboten.
In Hafnarfjörður ist eine der Aluminiumschmelzen ansässig, in denen aus dem Rohstoff Bauxit mittels Elektrolyse das Metall Aluminium gewonnen wird. Diese sehr energieintensive Gewinnung kann in Island mittels des billigen Stroms so günstig erfolgen, dass es sich für die Firmen lohnt, das Bauxit aus der ganzen Welt per Schiff nach Island zu bringen, dort in Aluminium zu wandeln und die fertigen Alu-Barren wieder zurück in die ganze Welt zu verschiffen. Dieses Geschäft ist für Island so lukrativ, dass weitere Aluminiumschmelzen in Planung sind. Der gravierende Nachteil ist allerdings, dass zur Erzeugung von Strom weitere Flüsse gestaut werden sollen und damit weite Teile des Hochlandes in Gefahr sind. Sehen kann man die Schmelze direkt an der Straße 41, die nach Keflavík führt. Die riesige Halle und auffälligen rot-weiß karierten Silos sind schon von weitem gut erkennbar.
Hotel Hafnarfjörður, Reykjavíkurvegur 72, Tel.: +354 540 9700
Harbourfront Guesthouse, Vesturgata 8, Tel.: +354 5553311
Guesthouse Helguhús, Laekjarkinn 8, Te.: +354 5552842
Lava Hostel, Hjallabraut 51, Tel.: +354 565 0900
Rentice Guesthouse, Kvistavellir 15, Tel.: +354 8474717
Edda’s Farmhouse in town, Vesturbraut 15, Tel.: +354 8971393
Arahús, Strandgata 21, Tel.: +354 5551770
Und seinen Hunger stillen kann man unter anderen im:
Serrano, Mexikanische Küche mit Burritos, Nachos und mehr, Dalshraun 11, Tel.: +354 5554492
American Style, Burger, Sandwiches und mehr, Dalshraun 13, Tel.+354 5556610
KFC, Filiale der bekannten Fastfood-Kette, Hjallahraun, Tel.: +354 5150920
Burger Inn, Fastfood mit Burgern und Fleisch, Flatahraun, Tel.. +354 5557030
Gamla Vinhusið, gehobene isländische und internationale Küche in stilvollen Ambiente, Vesturgata 3a, Tel.: +354 5651130
Súfistinn, Kaffeehaus im ältesten Steinhaus Hafnarfjörðurs mit Kuchen und kleiner Speisenauswahl, Höfuðborgarsvæði, Tel.: +354 5653740
Fjörugarðurinn, Isländische Küche in einem Haus, welches an eine norwegische Stabkirche erinnert, Strandgata 55, Tel.: +354 5651213