Island, ein Land mit wenig Kriminalität. Ein Land, in dem die Einwohner ihre Häuser und Wohnungen oft nicht verschliessen. Wo Autos mit laufenden Motor unbewacht vor dem Supermarkt stehen, während man schnell kleine Einkäufe erledigt. So viel Vertrauen in die Ehrlichkeit anderer Mitmenschen zeigt sich auch in Form kleiner Selbstbedienungsstände. Im Foto oben ein Stand eines Bauern zum Verkauf von Eiern. Gefunden an der Straße 355 in der Nähe von Laugarvatn.
Einfach so viel Eier nehmen, wie man braucht und die Bezahlung erfolgt durch Einwurf des Geldes in eine kleine Box. Diese schnellen Selbstbedienungsstände findet man an vielen Stellen in Island. Zum Beispiel auch bei den heißen Quellen von Deildartunguhver. Dort kann man Tomaten kaufen, die in den Gewächshäusern bei den heißen Quellen angebaut werden. Auch hier das Prinzip Vertrauen. Man nimmt sich einen oder mehrere Beutel Tomaten und hinterlässt seine Bezahlung in einer kleinen Box am Stand.
Etwas kuriosere Selbstbedienungsstände habe ich in den Westfjorden gesehen. In Djúpavík zum Beispiel lag ein auf den ersten Blick scheinender Haufen von Unrat an der Straße. Doch bei näherem Hinsehen, war es ein Selbstbedienungsflohmarkt. Ein altes Fahrrad und andere Gegenstände warteten, geschützt von einer Plane, auf neue Besitzer. Oder an der Straße 61 fand ich an einem kleinen Parkplatz eine Plastikkiste. Ich dachte zuerst, dass hier jemand was vergessen hat. Doch auch hier waren in der Kiste diverse Gegenstände, vom Kochtopf bis zu einem Foto-Objektiv, fein säuberlich mit Preisschildern versehen und warteten auf Käufer.
Man kommt in Island eigentlich ohne Bargeld aus, da man so ziemlich überall, auch im entlegensten Hochland, mit Kreditkarte bezahlen kann. Aber genau für diese kleinen Dinge ist es ratsam, ein wenig Handgeld dabei zu haben. Denn die Tomaten von Deildartunguhver sind mehr als köstlich!